Krank zu sein wünscht sich niemand. Und doch – im Notfall ist es gut, ein Krankenhaus in der Nähe zu haben. Diese Gedanken kommen mir, wenn ich beim Spazierengehen über das Gelände des UKB laufe.
Das Unfallkrankenhaus in Berlin-Marzahn ist mit mehr als 100.000 Patienten pro Jahr und 15 Operationssälen ein wichtiges Schwerpunktkrankenhaus in der Region. Und auch ich habe hier schon einige Wartestunden in der Notaufnahme verbracht, nur als Begleitperson, und zum Glück war es nichts Lebensbedrohliches.
Eigentlich ist das Gelände des UKB ein schöner Ort, ein weitläufiges Areal mit viel Grün, alten Bäumen und einer Krankenhauskirche, in der Gottesdienste und Konzerte stattfinden.
Und doch weiß ich: In dieser Klinik werden vorwiegend akute Unfall-Traumata behandelt und sicher auch kritische Diagnosen gestellt. Für manche mag es zu einem Ort der Heilung werden, für andere zu einem Ort des Abschied-Nehmens.
Und während ich zwischen den historischen Backsteinbauten und dem Neubaukomplex entlang spaziere, denke ich darüber nach, wie nah diese Lebensqualitäten oft beieinander liegen, hier an diesem Ort und vermutlich auch in jedem anderen Krankenhaus.
Meine Großtante, mit der ich als Kind viel Zeit verbrachte, hat immer, wenn sie das Martinshorn eines Krankenwagens hörte, ein kurzes Gebet für den Menschen gesprochen, um dessen Leben es im Moment ging.
So geht es mir heute: Wenn ich den Rettungshubschrauber im Landeanflug auf das UKB höre, denke ich an die Person, um deren Leben es vielleicht im Moment geht. Und auch an diejenigen, die sich um diese Person sorgen – Ärztliches Personal und Pflegekräfte, aber auch Angehörige und Freunde. Und ich schicke ein kurzes Gebet in den Himmel … um Geborgenheit im Leid, um Heilung an Leib und Seele.
Hoffnung gibt mir dabei ein Vers aus der Bibel: „Gott heilt, die gebrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden.“ Psalm 147