Eine sitzende Engelstatue mit gefalteten Händen, die große, detailreiche Flügel hat. Die Statue ist aus hellen Materialien und befindet sich in einer architektonischen Nische, umgeben von ornamentalen Verzierungen. Ihr Ausdruck vermittelt Ruhe und Ernsthaftigkeit. Eine sitzende Engelstatue mit gefalteten Händen, die große, detailreiche Flügel hat. Die Statue ist aus hellen Materialien und befindet sich in einer architektonischen Nische, umgeben von ornamentalen Verzierungen. Ihr Ausdruck vermittelt Ruhe und Ernsthaftigkeit.
Eine sitzende Engelstatue mit gefalteten Händen, die große, detailreiche Flügel hat. Die Statue ist aus hellen Materialien und befindet sich in einer architektonischen Nische, umgeben von ornamentalen Verzierungen. Ihr Ausdruck vermittelt Ruhe und Ernsthaftigkeit.
26.10
2025
08:40
Uhr

Der alte Luisenstadtfriedhof am Südstern

Ein Beitrag von Gabriel Straka

Mitten in Kreuzberg. Straßenlärm. Jede Menge Menschen unterwegs. Hier ist immer etwas los. 
Doch es sind nur ein paar Schritte zu einem meiner Lieblingsorte. Dem alten Luisenstadtfriedhof am Südstern. Schon wenige Meter nach dem Eingangstor öffnet sich um mich herum eine ehrwürdige und faszinierende Welt. 

Mein erster Weg geht fast immer zum Grab meiner Mutter, die auf diesem Friedhof begraben ist. Und jedes Mal, wenn ich an ihrem Grab stehe, denke ich, dass ich mal wieder die Gartenschere mitbringen müsste und das Grab ein wenig vom Wildwuchs befreien sollte. Aber irgendwie passt es ja auch, wenn sich die Natur die Gräber zurückerobert. 

Unzählige Male habe ich hier auch mit meiner Enkeltochter gestanden. Sie war noch ein Baby und für mich war es eine Lieblingsbeschäftigung, sie im Kinderwagen durch die Stadt zu fahren. Besonders gut ging das auf dem alten Friedhof. Da war es ruhig. Die Kleine konnte gut schlafen und die Luft war wegen der vielen Bäume sicher auch ein bisschen besser. Und dabei hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und zum Betrachten der Gräber. Sehr interessant. 

Es gibt die ganz normalen Gräber, aber insbesondere an den Umfassungsmauern des Friedhofs sind auch sehr respektable Erbbegräbnisstellen von Handwerkern, Unternehmern und echten Berühmtheiten zu bestaunen. Meist sind diese besonderen Familiengrüfte schon ein bisschen verfallen. Aber auch das passt – finde ich. Es ist ein Friedhof – kein Designer-Areal. Alles ein wenig brüchig, in die Jahre gekommen, von Wind und Wetter gezeichnet. Und doch zugleich wunderschön – gerade jetzt im Oktober, wo buntes Laub diesen Ort regelrecht verzaubert.

Ich lese die Namen auf den Grabsteinen. Und die Lebensdaten. Oft staune ich, wie alt Menschen geworden sind. Und manchmal erschrecke ich, wenn ein Leben viel zu kurz war. 

Und ich bin mit dem Kinderwagen mittendrin. Um mich herum, die Denkmäler zu Ende gegangener Menschenleben. Und in meinem Blickfeld eine neue Erdenbürgerin, deren Leben gerade erst begonnen hat. Wie schön ist das denn.

So spricht der Herr: Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung

Die Bibel. Jeremia 29