Heute – an der Schwelle zum Frühling – ist es allerhöchste Zeit, von Hoffnung zu sprechen. Eine Hoffnung, die tiefer reicht als oberflächliche Vertröstung und sich mitten hinein wagt in die Brüche unserer Zeit.
Wir erleben herausfordernde Zeiten: Kriege erschüttern die Weltgemeinschaft, soziale Ungleichheit wächst, und die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. Viele Menschen bangen um ihre Existenz, während einige wenige sich bereichern. Die Mieten steigen, Lebensmittel werden teurer, und die Gefahr der Spaltung unserer Gesellschaft wächst mit jedem Tag.
In seinem Buch "Hoffe" erinnert uns Papst Franziskus: Hoffnung ist keine romantische Illusion, sondern eine kraftvolle Widerstandshandlung gegen Gleichgültigkeit. Sie bedeutet, genau hinzuschauen und die Stimmen derer zu hören, die keine Lobby haben – die Kinder in Kriegsgebieten, die Familien, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen, die Menschen am Rand unserer Gesellschaft.
Der Frühling ist mehr als ein Wetterwechsel. Er ist ein Gleichnis für Veränderung und Wachstum. Wie eine junge Pflanze, die sich durch harten Boden kämpft, können wir Wege der Solidarität und Gerechtigkeit finden. Hoffnung bedeutet nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. Kleine Schritte zu gehen. Mitgefühl zu zeigen. Den Mut zu haben, Unrecht zu benennen und Gutes zu bewirken.
Wir dürfen nicht resignieren angesichts globaler Herausforderungen. Unsere Kraft liegt in der Gemeinschaft, in der Bereitschaft, füreinander einzustehen. In der Überzeugung, dass jeder Mensch würdig ist und ein Recht auf ein Leben in Würde hat. Der Frühling lehrt uns: Nach jeder Kälte kommt Wärme. Nach jeder Starre kommt Bewegung.
Lassen Sie uns hoffnungsvoll sein. Nicht naiv und weltfremd, sondern wach und engagiert. Bereit, unseren Beitrag zu leisten für eine Gesellschaft, in der Mitgefühl und Gerechtigkeit keine Fremdworte sind.
Und setzen wir unsere Hoffnung auf Gott! Auf ihn zu hoffen, ist ein Zeichen unseres Vertrauens auf Gott, in dessen Händen unser Leben ruht. Wir trauen Gott viel zu. Deshalb ist auch unser Gebet für Menschen, die zu verzweifeln drohen, so wichtig.
Der Frühling kommt. Die Hoffnung blüht. Und mit ihr unsere Kraft zum Wandel.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und morgen einen gesegneten Sonntag.