Ein leuchtender Weihnachtsbaum, Singen mit der Familie, kindliche Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Wir alle wissen: Weihnachten ist für Kinder etwas ganz Besonderes.
An Weihnachten kommt Jesus selbst – der Sohn Gottes – als Kind auf diese Welt. Verletzlich. Menschlich. Kein Palast, sondern in einer Krippe. Die Eltern in der Fremde, abgewiesen von der Herberge. Gottes Sohn wurde in widrige Umstände hineingeboren.
So wie auch heute noch viele Kinder weltweit. Auch hier in Berlin. Fast jedes vierte Kind in Berlin ist von Armut bedroht. Klassenfahrten, ein eigenes Hobby, gesundes Essen – das ist nicht selbstverständlich. In Berlin leben auch viele Kinder, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland geflohen sind. Nicht nur, dass sie in ihrer Heimat und auf dem Weg hierher furchtbares erlebt haben. Auch hier leben sie oft unter schwierigen Bedingungen. Manche warten auf einen Schulplatz, andere haben keine Familie in Deutschland. Ihnen fehlt der Halt einer Mutter, eines Vaters, von ihren Geschwistern.
Es ist nicht selbstverständlich, eine unbeschwerte Kindheit zu erleben: In Frieden aufzuwachsen, mit einer fürsorglichen Familie, mit Hoffnung auf eine gute Zukunft. Für manche Kinder ist der Start ins Leben einfacher, andere kämpfen von Beginn an mit großen Herausforderungen. Jetzt vor Weihnachten und jeden Tag können wir als Gesellschaft entscheiden: Wollen wir diesen Kindern noch mehr Steine in den Weg legen oder sie an die Hand nehmen? Handeln wir auf Kosten der Schwächsten in unserer Gesellschaft oder zeigen wir Mitgefühl für diejenigen, die besonders verletzlich sind? Jede und jeder von uns hat die Möglichkeit etwas zu tun: Wir können eine ehrenamtliche Familienpatenschaft übernehmen, uns in einer zivilgesellschaftlichen Initiative einbringen, Kinder und Ihre Belange nicht als Problem wahrnehmen.
Weisen wir eine Familie nicht ab, wie die schwangere Maria und Josef an der Herberge abgewiesen wurden – sondern begegnen wir einander mit offenen Armen.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und einen gesegneten dritten Adventssonntag.