Loslassen war irgendwie noch nie so richtig mein Ding.
Ich bin ein Mensch, für den die Dinge am besten so bleiben
Wie sie sind.
Veränderung von Routinen oder gar der Verlust von
Vertrautem und gewohntem, verursacht Aufruhr in meiner Seele.
Und so ist der Herbst! Immer eine harte Jahreszeit!
Den geliebten Sommer gehen lassen zu müssen.
Die langen, lauen Abende auf der Terrasse
Die Wärme und das Licht,
Das satte Grün
Das alles!
Oh wäre ich ein Hund,
Ich jaulte hinter jedem Blatt her, das der Wind
Von den Bäumen und
Durch die Straßen fegt.
Aber: mal ehrlich, so geht das doch auch nicht!
Im Loslassen muss doch irgendein Sinn liegen!
Und so mache ich seit neuestem aus der Not eine Tugend.
Das geht so:
Im Nachbarhof steht ein stattlicher Ahornbaum
Jetzt hat er ein goldenes Kleid angelegt
Und die Blätter fallen
der Baum lässt sie los
Zieht sich in sich zurück
Sammelt Kräfte im kalten Winter
Hält sich innerlich zusammen
Trotzt Kälte und Dunkelheit
Und wird - in vier/ fünf Monaten
Wieder ausschlagen
ER lässt die Blätter los,
Damit neues werden kann
So geht das“, denke ich
Mit dem Baum übe also das Loslassen
Mit jedem Blatt eine Chance zu üben
Kräfte bündeln - Platz für Neues schaffen
Ja, ist auch ein Segen
Kommen Sie gut durch die Nacht! Gott segnet Sie!