Im Kalender der katholischen Kirche steht morgen ein merkwürdiger Heiliger: Der heilige Winfried Bonifatius. Er wird auch der „Apostel der Deutschen“ genannt. Und zwar, weil er vor vielen Jahrhunderten als irischer Wandermönch den christlichen Glauben hierher gebracht hat. Mit manchmal martialischen Mitteln. Ikonisch geworden ist etwa, dass er mit der Axt eine einer heidnischen Gottheit gewidmete Eiche gefällt haben soll. Das widerspricht vielem, was wir heute modern unter Religionsfreiheit und auch unter Christentum verstehen. Und ist in dieser Hinsicht überhaupt nicht vorbildlich. Bonifatius war aber auch ein großer Kirchenreformer. Im übertragenen Sinn steht nämlich auch das für sein Leben: Wo man das Übel an der Wurzel packt, damit das Neue sich Bahn bricht. Wo man dreinschlagen könnte - und doch friedfertig bleibt. Wo Wut und Willkür nicht siegen, sondern die Kraft des Guten. Da öffnet sich der Himmel. Und das ist doch ein guter Vorsatz für morgen. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und mit Gottes Segen einen zuversichtlichen neuen Tag!
Zum Dreinschlagen - oder lieber nicht?!
Der heilige Winfried Bonifatius – Ein mutiger Missionar und Kirchenreformer
Ein Beitrag von
Michael Kinnen