Manchmal, wenn ich Bus fahre, habe ich ein Problem. Das Problem, jemanden halb zu erkennen. Vielleicht kennen Sie das Gefühl. Sie sehen jemanden und irgendwie kommt die Person einem bekannt vor. Aber woher? Offensichtlich kann ich mich in solchen Situationen weder an den Namen erinnern noch an einen Kontext. Die Person anzusprechen, ist mir dann zu peinlich. Was ist, wenn ich mich vertan habe und wir uns nicht kennen?
Bei Gott ist das anders. Im Psalm 139 heißt es: „Herr, Du […] kennst mich.“ Aber es ist nicht irgendein beliebiges Kennen, sondern Gott kennt mich durch und durch. Auch dann, wenn ich mich selbst manchmal nicht kenne, so weiß er um all meine Facetten. Trotzdem er mich so unverstellt kennt, bin ich von ihm geliebt. Wie heißt es doch: Ganz ohne Ansehen der Person. Gott sieht mich als Mensch. Als seine geliebte Schöpfung.