Gestern war der zweite Weihnachtstag – klar. Bei uns in der katholischen Kirche war gestern auch das Fest des Heiligen Stephanus. Der lebte vor knapp 2000 Jahren und war Diakon, also so was wie ein „Kirchendiener“ in seiner Zeit. Von ihm wird erzählt, dass die Römer ihn zwingen wollten, die Schätze der Kirche rauszugeben. Die Römer dachten da wohl an viel Geld und wertvolle Schmuckstücke. Und was machte Stephanus? Der bat alle Armen, Kran-ken und Menschen in Not zu ihm kommen und sagte den Römern: Diese Menschen sind der Schatz seiner Kirche - und nichts sonst.
Warum erzähle ich Ihnen diese alte Geschichte?
Ganz einfach: Weil sie uns daran erinnern kann, wozu auch wir heute in den Kirchen eigentlich da sind: Für Menschen in Not, für diejenigen, die krank sind oder einsam, die Probleme haben und sich vielleicht ausgeschlossen und vergessen fühlen.
Ihnen zu sagen: Ich bin für dich da. Und ihnen das zu zeigen, was Jesus uns allen gezeigt hat: Dass sein Weg Hoffnung und Leben schenkt. Das Vertrauen, dass wir Menschen eine gute Zukunft haben, auch wenn es in unserer Welt so oft gar nicht danach aussieht. Das Vertrauen, dass wir alle, jede und jeder einzelne von uns, nicht im Nichts enden, sondern unser Leben einen Sinn hat und auf ein Ziel zugeht, nämlich Gott.
Für andere da sein und ihnen Hoffnung zu geben und manchmal auch eine warme Decke, das sollten gerade wir Christen tun. Denn genau das ist es, was Jesus getan hat.
Heute hat man ja manchmal den Eindruck, dass die Kirchen vor allem für sich selbst da sind und nur darüber wachen würden, wie rechtgläubig die Menschen sind. Das ist falsch. „Nur eine Kirche, die dient, dient der Welt.“
Und wie können wir anderen am besten dienen? Durch eine offene Hand, durch ein gutes Wort; dadurch, dass wir ihnen zugewandt sind und sie nicht vergessen, sie nicht im Stich lassen. Denn Jesus lässt niemanden im Stich.
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.