Es klingelt. Mein Handy klingelt. Da ruft jemand an. Das ist selten geworden. Die meisten schreiben nur noch, Nachrichten, mit vielen Emoijs. Das ist auch in Ordnung, aber manchmal ist es schön eine Stimme zu hören. Ich fühle mich näher, es fühlt sich lebendiger an. Heute habe ich telefoniert. Mit Freunden. Freundinnen. Manche habe ich lange nicht gesehen, lange nicht gehört. Und es war schön. Es tat gut. Ich merke, ich muss mir das richtig vornehmen, mir ganz bewusst Zeit nehmen um anzurufen. ‚Sonst bleibt es auch bei mir bei einer kurzen Nachricht: „Wie geht’s? Denk an dich! Und liebe Grüße!“ – auch das wohltuende Lebenszeichen von Freunden. Ich freu mich, wenn mir das jemand schreibt! Und doch. Zurückfragen könnten: wie hast du das gemeint? Gemeinsam lachen und gleichzeitig los reden, auch einander trösten und Mut zusprechen empfinde ich am Telefon als echter. Ist das nicht eine tolle Erfindung? Über Distanzen vom Tag erzählen, und erzählt bekommen. Konzentriert zu hören und gehört werden. Ich bewundere all die Menschen, die ganz regelmäßig miteinander telefonieren und genau das tun und über viele Kilometer hinweg für einander da sind. Wie gut, dass es das Telefon gibt.
Gott segne uns alle und behüte uns auch in dieser Nacht.