27.12
2024
21:59
Uhr

Zwischen den Jahren

Ein Beitrag von Ulrike Garve

Ein bisschen steht die Zeit still. Ich weiß auch gar nicht so recht, welches Datum wir heute hatten oder welchen Wochentag. Zwischen den Jahren verschwimmt die Zeit.

Ich mag das. Es ist so anders als der Rest des Jahres, wo alles genau und präzise terminiert ist, ja, sein muss. Zwischen den Jahren scheint das egaler, nicht so wichtig, auch wenn ich weiß, dass es für ganz viele nicht so ist. Nämlich für all die, die den Laden am Laufen halten: die Frau an der Supermarktkasse und die Ärztin, der Altenpfleger und der Polizist, die Müllabfuhr und die Feuerwehr. Dankbar bin ich für diese Menschen. Dank Ihnen darf bei mir die Zeit verwischen, nicht so wirklich eine Rolle spielen. Ich denke, die Seele braucht das ab und zu. Diesen Moment zwischen den Jahren, wenn die Zeit anhält. Gar nicht mal um etwas furchtbar Besonderes zu unternehmen, nein einfach mal nichts zu müssen und auch nicht das Gefühl zu haben etwas zu verpassen. „Herumschlumpern“ nannte meine Mutter das.  Ich sage, die Seele baumeln lassen. Und wünsche mir, dass das jede und jeder ab und zu mal kann.

Gott segne uns alle und behüte uns in dieser Nacht.