Meine Tochter unterrichtet an einer Schule, die 450 Jahre alt ist, aber mit Kindern, die jung, hellwach, gut aufgeweckt, neugierig, redelustig sind, fragen, streiten, wissen wollen.
In einer Unterrichtsstunde ging es ums Thema „Raumfahrt“. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst war gerade im Weltall, große Aufregung, lebhaftes Diskutieren. Die Religionslehrerin warf ein, es gebe ein christliches Fest, das so ähnlich hieße, „Raumfahrt... Raumfahrt?“. Ja, riefen einige: „Himmelfahrt!“ und setzten fort: „Aber das meint doch...das ist doch irgendwie...“ Hinter den Stirnen arbeitete es. „Himmel... Himmel...“ Ein kritischer Junge rief laut prustend: „Ja, wie heißt denn die Adresse von Jesus?“ Gespannte Stille – und wie immer, wenn es spannend ist – Pausenklingel. Niemand rührte sich. Da stand ein Mädchen auf, ging zu dem Jungen und drückte ihm ein Zettelchen in die Hand. „Ich habe dir seine Adresse aufgeschrieben!“ Stille in der Klasse. Dann brach es los: „Vorlesen!“ Der Junge liest laut vor: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ - „Das soll eine Adresse sein?“ rufen einige, „Was heißt das?“
Gott, der seine Geschöpfe zu Frage und Antwort geschaffen hat, möge uns ein nachdenkliches Lächeln beim Einschlafen schenken!