26.01
2025
21:58
Uhr

La part de Dieu

Ein Beitrag von Helmut Ruppel

Morgen ist der 27. Januar, der Schoa-Gedenktag – kein leichter Wochenanfang. Der deutsche Versuch, das jüdische Volk umzubringen – dafür fehlt die Sprache. Deshalb spreche ich von Musik und Yehudi Menuhin.

Er hat Lebenserinnerungen geschrieben mit dem schönen Titel „Unvollendete Reise“. Darin schreibt er über die Interpretation eines Musikstückes: „Im Idealfalle würde man eine Passage ganz gleichmäßig spielen und gerade so viel Unregelmäßigkeiten zulassen, dass ein Element der Lebendigkeit spürbar bleibt.“ Für Menuhin ist diese kleine Unregelmäßigkeit „La part de Dieu – Gottes Teil“. Ich finde das wunderbar: Die Noten so exakt wie möglich – und dann ein kleiner Spielraum zwischen den Noten, den wir nicht in der Hand haben, der alles bewegt und belebt

Gott voller Erbarmen, 
lass all die Seelen der Sechs-Millionen Juden,
der Opfer der Shoah in Europa,
bei dir Ruhe finden.
Sieh, die gesamte Gemeinde betet für das Aufsteigen ihrer Seelen,
so berge sie doch Du, Herr des Erbarmens,
im Schutze deiner Fittiche in Ewigkeit
und schließe ihre Seelen mit ein in das Band des ewigen Lebens.