Kennen Sie Pony Hütchen? Die Cousine von Kästners Emil Tischbein, dem besterzogenen Detektiv der deutschen Literaturgeschichte? Der zusammen mit seinem Freund Gustav durch das Berlin der 20er Jahre gerannt und geschlichen ist, um dem fiesen Herrn Grundeis das Handwerk zu legen.
Ich fand Pony Hütchen immer toll. Ein patentes Mädchen, nicht auf den Mund gefallen und mit ihrem Fahrrad in Berlin unterwegs: „Parole Emil!“ Dieser Ausruf klingt heute noch in meinen Ohren, wenn ich Kinder frühlingsmunter durch die Straßen der Stadt fahren sehe, klingelnd und lachend auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Da werde ich selbst so sonnenkribbelig, wie Erich Kästner es in einem seiner Frühlingsgedichte schreibt:
Es ist schon so. Der Frühling kommt in Gang.
Die Bäume räkeln sich. Die Fenster staunen.
Die Luft ist weich, als wäre sie aus Daunen.
Und alles andre ist nicht von Belang.
Nun brauchen alle Hunde eine Braut.
Und Pony Hütchen sagte mir, sie fände:
Die Sonne habe kleine, warme Hände
Und krabble ihr mit diesen auf der Haut.
Schlafen Sie gut und freuen auch Sie sich auf das Abenteuer Frühling!
Lit.: Kästner, Erich, Besagter Lenz ist da, in: Herz auf Taille, dtv München 2012.