Geschwister zu haben ist ein Segen, denn wir sind früh mit andersartigen Wesen konfrontiert und können miteinander sowie voneinander lernen. Wenn Geschwister sehr unterschiedlich sind, kann es aber auch anstrengend werden. Hören Sie dazu folgenden Gedanken des evangelischen Pfarrers Dietrich Bonhoeffer. „Zur Freiheit des Andern gehört all das, was wir unter Wesen, Eigenart, Veranlagung verstehen, gehören auch die Schwächen und Wunderlichkeiten, die unsere Geduld so hart beanspruchen, gehört alles, (…) was Zusammenstöße zwischen mir und dem Anderen hervorbringt.“ Sinngemäß heißt es weiter, dass wir die Anderen leichter ertragen, wenn wir uns klar machen, dass auch sie Geschöpfe Gottes sind, von ihm mit all ihren Eigenarten geschaffen. So können wir die Reibungspunkte leichter aushalten und uns an den Unterschieden sogar erfreuen. Bonhoeffer hat mit diesem Respekt für die Freiheit des anderen natürlich nicht nur die Geschwister gemeint.
Schlafen Sie gut!
Manfred Weber (Hg.) Dietrich Bonhoeffer von A bis Z, Penguin Random House, 2010, S. 59