In den Sommerferien war ich mit meiner Familie in Oostende in Belgien. Dort steht eine wunderschöne Kirche. Natürlich wollte ich sie mir anschauen. So streifte ich gedankenverloren durch das große Mittelschiff, durch die Katakomben und durch einen kleinen Raum neben dem Ausgang. Ich musste die einzige Person gewesen sein, die diesen Raum gefunden hatte oder dessen Inhalt ganz besonders spannend fand. Ich bestaunte alte Messbücher, versuchte deren Texte zu entziffern, schaute in die Vitrinen voll mit reich bestickten Messgewändern und spazierte an jahrhundertealten Monstranzen vorbei. Doch plötzlich ging das Licht aus. Ich hörte ein klickendes Schlüsselgeräusch und befand mich allein in der großen Kirche. Ich war eingeschlossen worden. Vor dem großen Hauptportal hörte ich Stimmen und wieder ein Schlüsselgeräusch. Die Tür ging auf und mir stand eine lachende Menschengruppe gegenüber. „Da haben wir dich wohl einfach vergessen.“ hörte ich meine Familie kichernd sagen.
Manchmal stehen wir vor verschlossenen Türen. Wenn wir Geduld haben, öffnet sie Gott. Legen wir heute Abend unser Vertrauen in Gott und seine öffnenden Türen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Nacht.