Jede Zeit hat ihre Musik, ihre Lieder und Töne. Ich mag Musik, höre sie gerne und singe noch viel lieber. Besonders in mein Herz geschlossen habe ich die Adventslieder. Ja, die Weihnachtslieder mag ich auch. Sehr. Aber die Adventslieder, nur geschrieben für die kurze Zeit vom 1. Advent bis zum Heiligen Abend, nachdenklicher und melancholischer als die weihnachtlichen Geschwister – sie sind wirklich etwas Besonderes, vielleicht bin ich altmodisch. Adventslieder sind ein bisschen wie ein Adventskalender – sie steigern die Vorfreude, bereiten auf Weihnachten vor und stimmen mich ein: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit – wie soll ich dich empfangen – es kommt ein Schiff geladen – o komm, o komm du Morgenstern – es ist gesungene Vorbereitung. Es geht um den Weg zu Weihnachten. Noch ist es nicht da. Aber unterwegs. Das finde ich schön, dass nicht nur der Höhepunkt, das Fest seine Lieder hat, sondern auch die Zeit davor, der Weg dorthin. Vielleicht brauchen wir das öfter im Leben: Lieder für den Weg. Die genau davon erzählen: vom Weg, und dass der manchmal schwierig ist, von Stolpersteinen und Unebenheiten, von der Anstrengung der Vorbereitung und der Vorfreude. Davon zu singen macht den Weg leichter.
Gott segne uns alle und behüte uns in dieser Nacht.