„Um zu erkennen, wie schön die Erde wirklich ist, brauchte ich nur eine Minute“, sagte der deutsche Astronaut Alexander Gerst, als er im November 2014 von der internationalen Raumstation ISS zurückehrte. Alle Grenzen, alle Konflikte erschienen ihm aus dieser neuen Perspektive wie ein Sakrileg: „Nur wenn wir gemeinsam handeln, wenn wir uns als die eine Menschheit begreifen, so wie wir sie deutlich aus dem All sehen, können wir die Zukunft gestalten!“.
(…) „Wenn wir auf die Erde aus dem Weltraum herabschauen“, erinnert sich der US-Astronaut Ronald Garan, „sehen wir diesen erstaunlichen, unbeschreibbar schönen Planten, der wie ein lebendiger atmender Organismus aussieht.“
Aus rationalen Wissenschaftlern werden auf einmal sensible Mahner – der erste Blick aus dem All auf den Planeten Erde ist ein so nachhaltiges Erlebnis, dass es sogar die Persönlichkeit verändern kann. In der Raumfahrt nennt man dieses unerklärbare Phänomen „Overview-Effekt“.
Es ist paradox: Je mehr wir die Winkel des Himmels durchforschen, je gewisser wir sind, dass Gott dort nirgendwo wohnt, umso klarer wird uns, wie sehr wir von unfassbaren Geheimnissen umgeben sind.
Die Entzauberung der Schöpfung durch die Naturwissenschaften hat uns in Wahrheit eine neue Verzauberung der Welt geschenkt.“
Gott segne uns alle und behüte uns auch in dieser Nacht.
Dr. Frank Hofmann in: Andere Zeiten e.V.: „Der Andere Advent 2016/2017“, 27.12.