„Guck mal, es schneit“ ruft Alma und schüttelt wild die Schneekugel. Flocken wirbeln durch die Luft, besser: durch die Flüssigkeit der Schneekugel, dann schweben sie langsam auf das winterliche Panorama in der Miniwelt, die in der Kugel steckt.
„Hier, in echt leider nicht“, grummel ich. Alma schaut auf die Schneekugel in ihren Händen: „Aber hier in meiner Welt schneit es. Immer, wenn ich will“ verkündet sie und schüttelt wieder. „Immer wenn ich will“, denke ich. „Ach Alma, wenn das echte Leben doch bloß auch mal eine Schneekugel wäre, und mit einmal schütteln, würde alles so sein, wie ich will. Einmal schütteln und zack – Weltfrieden, weil ich das will. Gefällt mir die Idee! – Aber“, sinniere ich weiter, „was wenn jemand anderes die Schneekugel in Hände kriegt und schüttelt und zack – passiert was der will? Nee, unsere Welt ist schon genug durchgeschüttelt, vielleicht doch nicht so gut. Vielleicht besser, es dabei zu belassen und konventionell an der Weltverbesserung arbeiten. Am besten mit vielen. Und die Schneekugelwelt, die überlasse ich Alma und allen Schneekugelliebhabern.“
Gott segne uns alle und behüte uns in dieser Nacht.