Beim Räumen kommt eine Kiste mit Fotographien aus den Beständen der Großeltern zum Vorschein. Kinder und Enkel, sie werden neugierig. Jetzt wird das Familienwissen vor allen Augen ausgebreitet und kommentiert. Die Mutter erinnert sich an einen schönen Urlaub mit ihren Eltern, da fährt der Großvater dazwischen: Nein, das war anders, er erzählt seine Version und schon entsteht ein Streitgespräch. Jeder hat in seinem Gedächtnis gekramt und die Bruchstücke der Vergangenheit hervorgeholt. Manches ist einmütig, vieles kontrovers, manches wunderbar, manches schmerzhaft und traurig, - der kranke Bruder ist früh gestorben. Die Erinnerung daran kostet heute noch Tränen.
Aber dann sehen sie auch das Hochzeitsfoto der Großeltern, sie im vollen Brautschmuck, er im steifen Anzug mit Zylinder vor der Kirche.
Der Apostel Paulus gibt zum Umgang mit Erinnerungen einen Rat:
Ich vergesse, was dahinten ist und, strecke mich aus nach dem, was vorn ist.
Mit Gottes Hilfe den Blick nach vorn richten und die Erinnerungen nur ab und zu mal hervorkramen, wer weiß, manchmal hilft‘s ja und wir lernen noch draus.
Gute Nacht mit Gottes Segen.
Die Bibel, Lutherübersetzung, Revidiert 2017, Verlag Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2016, Brief des Paulus an die Philipper, Kap. 3, Vers 13b