Vor kurzem haben wir es im Fernsehen miterlebt: Da wurde eine Kirche kurzerhand ab- und an anderem Ort wieder aufgebaut: die berühmte Sami-Kirche in der schwedischen Stadt Kiruna, ein gewaltiger Holzbau, der dem Bergbau weichen musste.
Ich kenne die Kirche. Wir haben dort einmal an einem Abendmahlsgottesdienst teilgenommen. Dabei geschah etwas Besonderes. Vor dem Abendmahl gingen Menschen aus der Gemeinde aufeinander zu, flüsterten miteinander, umarmten sich, viele von ihnen waren dabei anscheinend den Tränen nahe.
Was dabei passierte, war – so wurde es uns später erklärt – ein Zeichen der Vergebung. Vor dem Abendmahl, in dem von Gott Vergebung zugesprochen wird, ist es wichtig, mit den Menschen aus der Familie oder dem Bekanntenkreis Frieden zu schließen. Auch da, wo es Streit gibt oder Entfremdung. Danach erst geht man zum Abendmahl. Das kostet viel Überwindung. Ob es anhält?
Aber allein diese Anmutung hat uns tief bewegt. So geht Versöhnung ganz konkret in einer Kirche. So löst man Konflikte miteinander. So kann man wahrhaftig den Segen Gottes erleben, ein Segen, der Frieden und Versöhnung schenkt. Beides wünsche ich Ihnen auch für diese Nacht.