Erinnerungen an die Kindheit, die Mutter hat mit uns gesungen, Lieder zum guten Morgen, Lieder zum guten Abend, kindlich angemessene Lieder mit tieferem Sinn. Ich kann sie jetzt noch auswendig.
Ein Vers hat mich immer wieder besonders angesprochen. In ihm habe ich mich geborgen gefühlt. Es ist die dritte Strophe des Kinderliedes: „Weißt Du, wie viel Sternlein stehen“. Sie geht so:
Weißt Du, wie viel Kinder frühe stehn aus ihrem Bettlein auf,
dass sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf.
Gott im Himmel hat an allen, seine Lust, sein Wohlgefallen;
kennt auch Dich und hat Dich lieb, kennt auch Dich und hat Dich lieb.
Das Lied mag kindlich und einfältig klingen, aber es hat mir die Angst vor der Nacht und der Dunkelheit genommen und in mir ein lebenslanges Urvertrauen in Gott und seine Liebe zu mir und zu jedem Menschen eingesungen.
Mir geht es mit dem Lied wie mit manchen Weihnachtsliedern: Es kommt darin eine Innigkeit zum Klingen, die mich berührt und mir gut tut:
Gott kennt mich und hat auch Dich lieb. Ist das nur kindlicher Glaube? Gewiss nicht!
Gute Nacht mit seinem Segen.
Evangelisches Gesangbuch, Nr. 511