Meine Eltern sind schon längst gestorben. Und doch sind wir in der Familie mit ihnen verbunden. Und manche Sätze sind geblieben, weil unser Vater sie immer gesagt hat.
Wir hatten zuhause immer eine Katze. Nun sind Katzen ja sehr eigene Persönlichkeiten und man sagt ihnen nach, dass sie stets ihren Willen durchsetzen. Man kann eine Katze nicht zum sich-streicheln-lassen zwingen. Wenn, dann holt sie sich ihre Streicheleinheiten ab.
Und wenn die Katzen Lotti oder Liesel so dasaßen und in die Welt guckten, dann sagte Vater meist nachdenklich: Was in so einem Katzenköpfchen wohl vorgehen mag.
Wir sagen das in der Familie immer noch, wenn die Enkelin Wörter sucht, die Katze der ratternden Nähmaschine zusieht oder andächtig aus dem Fenster schaut.
Vielleicht tut die Frage, leise gestellt, ja auch gut, wenn jemand mir gegenüber sitzt, den ich nicht durchschaue, den ich verstehen möchte, ehe ich urteile. Was geht im Kopf des anderen vor?
Auch wenn manches für morgen offen bleibt, wünsche ich Ihnen eine ruhige Nacht.
Gott segne und behüte sie.