Meine Hände sind ganz rau, besonders jetzt im Winter ist täglich cremen angesagt. Sie sagen viel über uns aus, die Hände. Früher habe ich mich oft geärgert, wollte schöne elegante Hände mit langen Fingern haben. Heute bin ich froh über meine kleinen Stumpen, sie sind vielleicht nicht groß, aber stark. Können schwere Dinge heben, Teige kneten oder die verspannten Schultern meiner Freundin lockern.
Hände sagen viel, sie geben Sicherheit. Können auffangen. Ich werde immer die Hände meiner Mutter erinnern. Wie sie sich angefühlt haben, wie es war von ihnen berührt oder beruhigt zu werden. Auch die Hände meines Vaters. Seine Hände waren grob, hart. Von der Arbeit mit den Händen an Maschinen, aber auch sie strichen sanft über meinen Kopf zum Trost. Wenn ich nicht weiterweiß, dann nehme ich die Hand einer mir vertrauten Person. Das gibt mir die Sicherheit, das Wissen das jemand da ist. Manchmal sagen Hände viel mehr als Worte. Die von meinem Patenkind, wenn wir über die Straße gehen oder sie sich fürchtet. Auch sie findet Geborgenheit bei mir. Sie weiß, sie kann sich auf mich verlassen. Hände in der Bibel können noch viel mehr: Sie können nicht nur wohltuen, sie können heilen. Als Jesus einer kranken Frau die Hände auflegt, ist sie geheilt. Und als er selbst am Kreuz hing, die Hände genagelt, geschunden ruft er selbst nach den Händen Gottes. „In Deine Hände befehle ich meinen Geist“ ruft er – und stirbt.
Seine Anhänger sind verzweifelt. Er, der Wunderheiler, der Mann, dem sie vertraut haben, ist tot. Er hat sie alleine gelassen, zurück in einer kaputten Welt. Doch der Auferstandene kehrt zurück und sagt zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. (Luk 24, 39f.)
Seine Hände – sie sind der Beweis. An ihnen erkennen sie ihn. Sie sehen die Nägelmale, aber sie erkennen auch die Hände selbst. Denn keine Hand ist wie die andere. Und die Geschichte geht weiter: Der Auferstandene segnet sie mit seinen Händen. Sie sind die Botschafter, sie tragen den Segen Gottes weiter. Bis heute segnen Christinnen und Christen mit den Händen – und es stimmt: Eine Berührung durch sie – ein fester Druck – ein sanftes Streicheln können heilend wirken, für die Seele und fürs Herz.