19.09
2024
06:50
Uhr

Nicht aufgeben! Es lohnt sich!

Mal ganz ehrlich: Wieviel Liegestütze schaffen Sie? Eine ungewöhnliche Frage, klar! Aber mich begleitet sie schon fast mein ganzes Leben.

Ich war damals 14 Jahre alt. Wir hatten ein Sportfest in der Schule. Und zum Abschluss gab es einen Wettkampf aller Kinder gegen unsere Sportlehrer: Liegestütze. Auf dem Boden einer Sporthalle machten wir uns bereit. Laut wurde gezählt. Mit der Zeit gab einer nach dem anderen auf. Selbst die Erwachsenen mussten sich irgendwann geschlagen geben. Am Ende blieben nur noch zwei Jungs übrig. Einer von ihnen war ich. Mein Mitstreiter erreichte seine Grenze bei 97 Liegestütze. Die Umstehenden jubelten laut und begeistert. Schließlich stand die magische Zahl von 100 im Raum. Auf diese kämpfte ich mich mit letzter Kraft zu. „Nur noch drei. Du schaffst das!“ wurde ich mitreißend angefeuert. Dann ging auch mir die Puste aus. Doch mein Ziel hatte ich erreicht und wurde so der Held des Sportfestes. Logisch, dass man das nie vergisst. 

Heute weiß ich, es war nicht nur meine jugendliche Kondition und Muskelkraft. Vor allem haben mich der Jubel der anderen, ihr begeistertes Mitzählen und Zurufen angetrieben. In diesem Sommer kam es mir wieder in den Sinn. Denn bei der Fußball-EM oder Olympia waren immer auch jubelnde Massen und Fans zu sehen. Oft bedankten sich die Sportler anschließend bei ihnen: „Ohne euch hätten wir das nie geschafft!“

Die gleiche sportliche Erfahrung musste - vor mehr als zweitausend Jahren – schon der Apostel Paulus gemacht haben. Sein Leben vergleicht er in der Bibel mehrmals mit dem eines Marathonläufers. „Ich habe den guten Wettkampf gekämpft und bin ans Ziel gekommen.“ schreibt er seinem jungen Freund Timotheus (2. Timotheus 4,7-8). Ein andermal ermuntert er in einem Brief an die Gemeinde in Korinth (1 Kor 9,24-27): „Lauft so, dass ihr gewinnt!“ Es ist allerdings nicht die Höchstleistung, die er damit einfordert. Vielmehr möchte er anfeuern und aufmuntern, den Glauben zu leben. Nicht vorschnell aufzugeben, dranzubleiben und die Fähigkeiten zu entdecken, die Gott einem geschenkt hat.

Heute schaffe ich zehn, ganz selten zwanzig Liegestütze. Geblieben ist aber die Erfahrung, wie gut es tut, wenn man angespornt und aufgemuntert wird.