09.01
2025
06:50
Uhr

Seelenfarbe

„Die Seele hat die Farben deiner Gedanken.“

„Die Seele hat die Farben deiner Gedanken.“ Dieser Spruch stammt von Kaiser Mark Aurel. Er gehört nicht umsonst zu den letzten fünf guten Kaisern des Römischen Reiches. Was wir denken, beeinflusst unser Fühlen und umgekehrt. Das beginnt schon am Frühstückstisch. Die ersten Worte sollten behutsam sein, denn wir sind noch nicht so richtig wach. Was Menschen sagen und wie, macht den Unterschied. „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn.“ (Ps 118,26) Auch Gott spricht zu uns in Psalmen und Gebeten: „Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.“ Das lesen wir in der Bibel im ersten Brief des Johannes (Vers 4,11). Wie Gott mir, so ich dir – so könnte man sagen.

Zuweilen steht auf einem Paket ein Satz wie: „Weil wir sie lieben.“ Konsum wird mit Liebe gleichgesetzt nicht nur vor Weihnachten. Jeder weiß, echte Liebe kann ich weder kaufen, noch bezahlen. Zuneigung und Freundlichkeit auch nicht. Wie erkenne ich echte Liebe? Johannes schreibt: „Geliebte, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus bekennt als im Fleisch gekommen, ist aus Gott.“  (1 Joh. 4,1-2).

Der Stern, der über der Krippe steht, bringt Licht und Liebe in die Welt. Die drei Weisen sind fündig geworden. Der Geist Gottes kann ein Kompass in uns sein. Besonders, wenn wir schlecht geträumt haben. Einst hörte ich dazu in einer Rede: „Als ich ein kleines Kind war, hatte ich, wenn es dunkel wurde, immer Angst vor Gespenstern. Mein Vater nahm meine Ängste ernst und sagte nicht einfach, es gäbe keine Gespenster; denn das hätte mich schwerlich beruhigt. Er gab mir den Rat, wenn ein Geist käme, dann soll ich sagen: Gelobt sei Jesus Christus, was kann ich für Sie tun? Denn wenn es ein böser Geist wäre, würde er angesichts der Anrufung Christi sowieso gleich wieder verschwinden.“