09.03
2025
21:58
Uhr

Der Sonntag - ein "Aufhör-Tag"

Ein Beitrag von Paul Geiß

Manchmal bringt der Sonntag Ärger. Der Rhythmus der Arbeitswoche wird unterbrochen, Liegengebliebenes muss aufgearbeitet werden, die Kinder haben am Samstag gechillt und jetzt fällt Ihnen ein, dass noch Hausaufgaben anstehen, Wäsche wird noch schnell gewaschen. Das alles trübt die Stimmung.

Ein Freund erzählt mir von seinem Besuch in einer jüdischen Familie. Sie ist nicht superfromm, aber ein paar religiöse Rituale sind für sie ganz wichtig: Der Sabbat, also der jüdische Samstag, ist ein „Aufhör“-Tag. Das Essen wird am Freitag vorgekocht, der Sabbat gehört ganz der Familie und der Ruhe, es wird rituell gebetet und gut gegessen, es gibt Gelegenheit zu Spiel, Spaß und Gesprächen. Mein Freund ist immer noch ganz begeistert von der Erholung, die er an diesem Tag bei seinen jüdischen Freunden und bei sich selbst verspürt hat. 

Ein „Aufhör“-Tag: Im Schöpfungsbericht aus der Bibel gleich auf den ersten Seiten heißt es: „Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das er gemacht hatte. Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn zu einem heiligen Tag. Denn an diesem Tag ruhte Gott aus von all seinen Werken, die er geschaffen und gemacht hatte.

Da kommt er her – der „Aufhör“-Tag. Ich bitte um Gottes Segen – auch für unser Ruhen und Aufhören.

Die Basis-Bibel, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, 1921, 1. Buch Mose 2, 1ff.