Es ist schon etliche Jahre her, es waren Winterferien und ich war mit einem kleinen Koffer bepackt, Teil einer 30-köpfigen Gruppe. Und ich fand alle anderen doof. Also fast alle. Sie waren so alt wie ich, 13 oder 14 Jahre, und die meisten mindestens einen Kopf kleiner als ich. Außerdem hatten sie alle keine Ahnung von mir, wie auch, hatte ich ja selbst nicht. Und dann sollten wir auch noch eine Gemeinschaft sein - Konfirmandenfahrt eben. Mit allem, was dazu gehört. Das Thema war, wie könnte es anders sein: das Abendmahl. Eigentlich erinnere ich mich nur noch daran, dass wir „Tears in Heaven“ gesungen haben. Und daran, dass sich eine Gruppe bereit erklärt hatte, ein Tischabendmahl auszurichten. Mit vorgegebener Sitzordnung! Es schein schon vorher klar, wie das werden würde, und es wurde ganz anders.
Wir saßen zusammen und redeten mit jenen, mit denen wir sonst nie geredet hatten. Blickten in die Kerzen, die auf jedem Tisch standen und in die Gesichter, die leuchteten. Der Kelch wanderte und wir tranken alle daraus.
Schlafen Sie gut.
Gemeinschaft wider Willen
