„Am Grunde der Moldau, da wandern die Steine. Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.“
Dieses Lied von Bertold Brecht fasziniert mich schon seit der Schulzeit. Es sind mächtige Worte, die ihre Kraft gerade dadurch beweisen, dass sie durch die Zeiten hindurch gültig bleiben und den verschiedenen Phasen im Leben standhalten. „Es wechseln die Zeiten“, so dichtete Brecht es selbst weiter. Ja, es wechseln die Zeiten und das Große bleibt nicht groß und das Kleine nicht klein.
Wir sind mitten in der der Karwoche und auch diese erinnert uns daran, dass durch die Pläne von Herrschenden Unrecht geschehen ist. Dass der Ruf gegen Gewalt gewaltsam niedergeschlagen wurde, doch der Ruf nach Frieden dennoch nicht zum Schweigen gebracht werden kann. Und so bleibt diese kleine Wahrheit unendlich groß: Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
Schlafen Sie gut. Und hören Sie nicht auf, vom Frieden zu träumen!
Aus: „Das Lied von der Moldau“, Bertolt Brecht. https://www.deutschelyrik.de/das-lied-von-der-moldau.html