Im Oktober können die Stürme toben, dann ist wieder Zeit Drachen steigen zu lassen. Das dutzende Meter lange Drachenseil hat sich beim Aufrollen verknotet und verwirrt. Es hat gedauert, es wieder für den Drachenaufstieg zu entwirren. Der Wind zerzaust Jacken und Köpfe. Aber der Drachen steigt auf, zerrt am Seil und widersteht dem zeternden drohenden Wind.
Sturmwolken und Gewitter, es gibt faszinierende Bilder von grauen Wolken, Blitzen und Wind. Der Sturm macht Angst, das Gewitter verstört.
Ein Gedicht von Iris Macke tröstet, das Gedicht einer Theologin und Journalistin, sie ist eine der Chefredakteurinnen des Magazins zum Kirchenjahr „andere zeiten“:
Sturmjägerin
Die Kamera fest in der Hand
Fokussierst Du die dunklen wolken
Siehst bewusst auf das
Was ungemütlich werden kann
sei gewiss
da ist wer bei dir
hält das Licht
und stellt sich
zwischen dich und das grollen
der welt
Diese Gewissheit nennt sich Glauben und Hoffen auf Gottes Segen auch in den inneren und äußeren Stürmen und im Grollen der Welt.
Gute Nacht mit Gottes Segen
Andere Zeiten – Magazin zum Kirchenjahr 03/25, Michaelistag bis Dreikönigsfest, Hamburg 2025, S. 12f.