27.07
2024
06:50
Uhr

Kein Urlaub, sondern Ferien

Und hatten Sie schon Ihren Jahresurlaub oder kommt er noch? Das Wort Urlaub kommt aus dem Mittelhochdeutschen, ist also knapp 1000 Jahre alt und bezeichnete damals bei Hofe die Erlaubnis, sich zu entfernen. Vor 120 Jahren, als der Urlaub in Deutschland erfunden wurde, galt diese Erlaubnis für drei Tage im Jahr, ja sie haben richtig gehört: drei Tage!

All die Jahrhunderte vorher gab es das nicht. Es wurde praktisch durchgearbeitet auf dem Feld, in den Zünften, beim Handwerk und Handel. Es gab Fest- und Feiertage, aber freie Tage, die dann auch noch entlohnt wurden, weit gefehlt! Wie haben die das früher nur ausgehalten?

„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“ steht in der Bibel und solange arbeiten heißt, sich im wahrsten Sinne das tägliche Brot und damit das Überleben zu sichern, kann es davon keine Pause geben. Das trifft, hier bei uns, zum Glück nur noch auf sehr wenige Menschen zu. 

Obwohl wir also den Urlaub, bei immer mehr Teilzeitbeschäftigung und der Diskussion um die 4 Tage Woche, scheinbar viel weniger nötig haben als viele Generationen vor uns, ist er für manche die wichtigste und schönste Zeit im Jahr oder soll es zumindest sein. Dann wird geplant, gebucht und gezahlt, damit alles perfekt passt. Und wenn dann nicht alles so ist, wie im Prospekt beschrieben – naja, das kennen Sie ja wahrscheinlich… 

Egal was Sie im Urlaub so treiben, ob weit weg oder auf dem heimischen Balkon, ob Sie Neues sehen wollen oder sich in Ruhe am Gewohnten freuen. Sie haben die Erlaubnis sich ein bisschen zu entfernen vom Trott und Arbeitsalltag, von den Pflichten und Sorgen. Und auch von dem, was uns sonst so alles in dieser Welt nervös und verrückt macht. Gönnen Sie sich diese Zeit - möglichst nicht nur an den gesetzlich garantierten 24 Tagen.

Wir machen als Familie schon seit vielen Jahren keinen Urlaub mehr. Meine Frau ist Lehrerin, da haben wir Ferien. Das Wort Ferien kommt aus dem Lateinischen und war im antiken Rom die Bezeichnung für Tage, die man frei hielt für religiöse Feste und andere Feierlichkeiten. Und so feiern wir in dieser geschenkten Zeit das Leben und die Liebe und den, dem wir das alles verdanken.