Urlaubszeit ist Reisezeit! Mal näher dran, mal weiter weg. Ein Ortswechsel ist in jedem Fall gut, aber auch mit einigen Überlegungen verbunden. Vor allem der Frage: Was nehmen wir mit? Meine Frau Typ A: plant lange im Voraus und wägt so ziemlich alles ab. Es gibt eine Liste, die ständig variiert und angepasst wird, dann steht der Koffer schon eine Woche vor Reiseantritt vorgepackt im Flur.
Ich bin Typ B: Werfe in der Nacht vor der morgendlichen Abfahrt Sachen zusammen auf einen Haufen, die mir in die Hände kommen und die mir nützlich erscheinen. Wenn ich damit durch bin, sortiere ich die Hälfte wieder aus und packe den Rest in meinen Rucksack.
Dann kommt noch der Reiseproviant hinzu, ausgewogen und gesund, für jeden etwas dabei, die 1½ Liter Wasserflasche pro Person nicht zu vergessen. Bei so einer Reise kann alles Mögliche passieren und man will ja vorbereitet sein, auch wenn wir nur mit der Regionalbahn nach Neuruppin fahren.
Ganz anders wird es in der Bibel erzählt: Jesus sendet seine Jünger aus. Sie sollen Kranke gesund machen, Tote auferwecken. Kein Urlaub also, eher die erste Dienstreise der neuen Mitarbeiter der gerade entstehenden Kirche. Und der Chef macht klare Ansagen: „Steckt nicht Gold, Silber oder Kupfermünzen in den Gürtel, nehmt keine Vorratstasche mit, kein zweites Hemd, keine Schuhe.“ Mh, denke ich. So schickt man heute ja nicht einmal die Kinder zum Bäcker! Und doch lassen sich vielleicht ein paar Urlaubsregeln auch für uns heute ableiten…
Die Jünger machen sich auf den Weg. Die erste Grundregel: Nicht allein sollen sie gehen, sondern zu zweit. Sich austauschen und beraten, einander beistehen, sich zusammen freuen können an dem, was einem begegnet und was man erlebt.
Die zweite Regel - Kein Geld: Die schönsten Dinge im Urlaub kann man nicht kaufen. Erinnerungen an gemeinsam überstandene Abenteuer, einen Sonnenaufgang am Meer, eine Schar Gänse im Morgennebel. Lassen wir uns beschenken!
Und die dritte Regel: Keine Vorratstasche: Statt trockener Hasenbrote mal die Beeren am Wegesrand probieren. Oder jemanden nach einem Schluck Wasser fragen. Manchmal braucht es etwas Überwindung, aber man kommt schneller in Kontakt, wenn man auf andere angewiesen ist und lernt mitunter nette Leute kennen. Also vielleicht den Koffer leer lassen und viel Neues mit zurückbringen?
Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer eine gute Reise!