13.07
2024
06:50
Uhr

König

Heute vor 1000 Jahren starb Kaiser Heinrich II. Im Jahre 973 oder 978 geboren entstammte er dem Geschlecht der Ottonen und heiratete nach 995 Kunigunde von Luxemburg. Er war Herzog von Bayern, König des Ostfrankenreiches und König von Italien. 1014 wurde er zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Er liegt gemeinsam mit Kaiserin Kunigunde im Dom zu Bamberg begraben.

1146 wurde er von Papst Eugen III. heiliggesprochen, was ihm bei einigen späteren Geschichtsschreibern den Beinamen „der Fromme“ einbrachte. Diesen Beinamen trägt Heinrich sicher auch, weil er das kirchliche Leben förderte. Er gründete Bistümer – so 1007 das Bistum Bamberg – und unterstützte die beginnende Klosterreform. Kritische Stimmen betonen, dass er diese Stärkung der Kirche vor allem zur Festigung für das Kaiserreich nutzte und dass er sich sonst – anders als der Beiname es nahelegt – der damals üblichen Machtmittel bediente. Dennoch hatte er das Ziel, dass die Gebote Gottes die Grundlage für das Leben der Menschen in seinem Reich sind. 

Auf welcher Grundlage wird heute das Leben des Einzelnen, aber auch der Gesellschaft, gestaltet? Damals mag das die Entscheidung eines Einzelnen, nämlich des Königs, gewesen sein. Heute liegt sie in der Hand des Volkes als dem Souverän. Als Christ bin ich überzeugt, dass die Gebote Gottes eine gute Richtschnur für mein Leben, aber auch für das Zusammenleben der Menschen sind. Das Wort Gottes, wie es etwa in den 10 Geboten oder im Gebot der Gottes- und Nächstenliebe ausgedrückt wird, muss dafür aber in die aktuelle Zeit übertragen werden. Auch Philosophie und andere Weltanschauungen können die Grundlage für ein friedliches Miteinander liefern. Zentral scheint mir in jedem Fall der Schutz der Würde des Menschen und der Beziehungen, in denen jemand lebt. Dies zu garantieren, ist Aufgabe jedes einzelnen. In diesem Sinne ist jeder von uns eine Königin oder ein König. 

Ich wünsche Ihnen einen erfüllten Samstag und morgen einen gesegneten Sonntag.