29.04
2024
06:50
Uhr

… nur Menschen

Wer gut ist, wer sehr gut ist, die oder der wird schnell in den Himmel gehoben. Ist dann im Fußball ein Titan, in der Mode eine Ikone und in der Küche ein Gott. Menschen vergeben gerne solche Titel, um sich daran aufzubauen und besondere Begabungen zu deuten. 

Und die Geehrten? Nicht immer sind sie mit den überirdischen Titeln glücklich. „Moment liebe Leute. Auch wir sind nur Menschen, von gleicher Art wie ihr.“ (Apg 14,15) So widerspricht der Apostel Paulus in der Bibel heftig, als die Bürger von Lystra - das liegt in der heutigen Türkei - ihn und seinen Begleiter Barnabas als Götter verehren wollten. „Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen“, riefen sie. „Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er der Wortführer war.“ (Apg 14, 12f) 

Was war passiert? Die beiden hatten einen Mann geheilt, der von Geburt an gelähmt war. Auf jeden Fall eine außergewöhnliche Tat. Ein Wunder vielleicht. Aber das, so wendet Paulus ein, hätten sie doch nicht aus eigener Kraft getan. Sie verkünden nicht sich selbst, nicht wie toll sie sind und was sie alles können. Darum geht es ihnen nicht. Vielmehr darum: „Wir bringen euch das Evangelium, damit ihr […] euch zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört.“ - heißt es in der Bibel.

Das ist keine Bescheidenheit, sondern Ehrlichkeit. Wenn ich und andere heute von Gott sprechen, dann kann das Menschen trösten und aufrichten. Ermutigen. Manchmal vielleicht auch Wunden und Verletzungen heilen. Es sind zwar meine Worte, aber es ist nicht mein Werk. Dank und Anerkennung, ja, auch Lob nehme ich gerne an. 

Aber ich bleibe ein Bote - ganz irdisch - für Gottes Menschenfreundlichkeit: „Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz.“ So fasst Paulus seine Frohe Botschaft zusammen. Doch selbst mit diesen Worten, so berichtet es die Apostelgeschichte, konnten er die Volksmenge kaum davon abbringen, ihnen zu opfern. (V 17f)