28.05
2024
06:50
Uhr

Wohin geht die Reise?

Viele von Ihnen werden die Frage kennen, die man nicht nur an Geburtstagen gerne anderen Menschen stellt: Wo siehst du dich in 10 Jahren? Zu gerne würden wir wissen, ob die Pläne, die wir für die kommenden Tage, für Wochen, Monate und Jahre machen, auch tatsächlich aufgehen.

Je häufiger sich die persönliche Lebensgeschichte anders entwickelt als erwartet, umso vorsichtiger werden wir, selbst etwas vorherzusehen oder gar vorherzusagen. Und je öfter das tatsächliche Wetter vom vorhergesagten Wetter abweicht, oder die Entwicklung der Finanz- und Wirtschaftssituation nicht nach gewohnten Theorien und Mustern verläuft, umso skeptischer werden wir gegenüber Prognosen. 

Der Blick in die Zukunft ist schon häufig in der Science-Fiction-Literatur und in Filmen gewagt worden. Meist zeigen sie die Bedrohung der Erde durch Kriege, Terror, Gewalt, durch Zerstörung der Natur oder eine Krankheit ohne Aussicht auf Heilung. Andere Filme, wie beispielsweise der Film „Und der Zukunft zugewandt“, der vom Leben in der DDR handelt, zeichnen die Aussicht auf Zukunft um den Preis, die Freiheit aufzugeben und die Wirklichkeit zu leugnen. Zukunft durch Verdrängen und Lügen.

Bei alledem wird uns bewusst, dass wir nicht in die Zukunft sehen können. Auch die Möglichkeit, unsere Zukunft zu gestalten, ist begrenzt. Trotzdem wird diese Welt eine Zukunft haben, weil immer wieder Menschen die Gegenwart anschauen und annehmen. Wo Menschen nicht ständig so tun, als wüssten sie, ob die Zukunft düster oder rosig ist. Wo Menschen nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere sorgen. Wo Menschen nicht nur leidenschaftlich für ihre eigenen Ideen eintreten, sondern auch fragen, was die Welt von heute braucht. Dort wird es Zukunft geben. Wo nicht Hass gelehrt, nicht Neid gefördert und nicht mit Lügen Angst geschürt wird, da wissen wir zwar nicht, wohin die Reise geht. Aber wir können zuversichtlich sein, dass es eine Zukunft gibt. Und die, so glaube ich, liegt in unseren Händen und in Gottes Hand.