29.05
2024
06:50
Uhr

Zukunft hat der Mensch des Friedens

„Zukunft hat der Mensch des Friedens“ Unter diesem Leitwort beginnt heute in Erfurt der 103. Deutsche Katholikentag. An ihm werden auch viele Menschen aus Berlin und Brandenburg teilnehmen. 

„Zukunft hat der Mensch des Friedens.“ In diesem Leitwort, das in Anlehnung an den Psalm 37 gewählt wurde, stecken Not und Sehnsucht. Da ist die Not, dass der Friede immer mehr gefährdet und zerstört wird. Dies geschieht überall dort, wo Menschen ungerecht handeln, Hass und Neid schüren, falsche Beschuldigungen verbreiten, wo Menschen einander nicht achten, anderen nachstellen und sie zerstören wollen. Die Not zeigt sich auch mit dem Blick über die eigenen Situationen vor Ort hinaus. Aktuell gibt es fast 100 kriegerische Auseinandersetzungen auf der Welt, an denen Staaten und organisierte Rebellengruppen beteiligt sind. Davon haben - laut Statistik - acht die Qualität eines Krieges.

Der evangelisch-lutherische Theologe Paul Gerhardt, der unter anderem als evangelischer Pfarrer an der Berliner Nikolaikirche wirkte, hat das Lied geschrieben „Befiehl du deine Wege“. Psalm  37 diente als Quelle für den Liedtext. Paul Gerhardt erlebte den Dreißigjährigen Krieg und die damit zeitgleich einhergehende Ausbreitung der Pest. Zwei Strophen des Liedes möchte ich Ihnen heute morgen mitgeben:

Befiehl du deine wege /
Und was dein hertze kränckt /
Der allertreusten pflege
Deß / der den himmel lenckt /
Der wolcken / lufft und winden /
Gibt wege / lauf und bahn /
Der wird auch wege finden /
Da dein fuß gehen kan.

Hoff / o du arme seele /
Hoff und sey unverzagt /
Gott wird dich aus der höle /
Da dich der kummer plagt /
Mit grossen gnaden rücken /
Erwarte nur die zeit /
So wirst du schon erblicken
Die Sonn der schönsten freud.

Wo Christinnen und Christen sich wie heute in Erfurt treffen, können sie wie Paul Gerhardt bezeugen, dass sie wegen Gott und um seinetwillen unverzagt sind. Und dass sie daran glauben, dass es diesen Gott gibt, der um des Friedens willen auf Gewalt verzichtet hat. Zukunft hat nicht der gewalttätige Mensch. Zukunft hat der Mensch des Friedens.