Es wird von Tag zu Tag schneller dunkel. Die dunklere Jahreszeit kommt näher. Die Nacht kann schwierig sein, denn die Gedanken werden mehr darauf gerichtet, was einen in der Dunkelheit bedrückt.
Heinrich Jung-Stilling, ein Arzt, Philosoph und frommer Christ, lebte Anfang des 19. Jahrhunderts. Er löste seinerzeit einen Sturm der Frömmigkeit aus. Er kannte die Dunkelheit des menschlichen Lebens, blieb dabei hoffnungsfroh und realistisch. Er berichtete in zahlreichen Schriften, auch Romanen, von seinen Glaubenserfahrungen und bekennt in einem kurzen Satz:
„Es gefällt dem Herrn, in der Nacht zu kommen. Darum fürchte die Nacht nicht.“
Viele Menschen fürchten die Nacht. Andere wachen zwischen Nacht und Morgengrauen auf, das Herz hämmert und sie spüren einfach Lebensangst, wenn sie an sich und ihre Liebsten denken. Aber auch in der Nacht ist er da, der Gott, der uns Menschen nicht vergisst, der keinen von uns allein lässt. Viele biblische Erzählungen sprechen von Begegnungen mit Gott, mit Jesus in der Nacht.
Also: Fürchte die Nacht nicht, auch dort ist er da, der barmherzige Gott, der Dich auch heute Nacht behüten will mit seinem Segen.
Evangelisches Gesangbuch, Herausgeber: Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern, Verlag: Evangelischer Presseverband für Bayern e. V., S. 861