19.02
2025
21:58
Uhr

Perspektivwechsel

Ein Beitrag von Angelika Obert

Was uns fehlt, haben wir oft deutlicher vor Augen als das, was uns gegeben ist. Und so gibt es immer einen Grund zum Klagen. Wenn wir es aber umgekehrt machten und uns jeden Tag vor Augen hielten, was uns gegeben ist – wer weiß, dann gäbe es wohl auch immer was zum Freuen. Der tunesische Schriftsteller Albert Memmi hat eine Anleitung zum Glücklichsein geschrieben und darin heißt es: 

Apropos, wer sein Glück sieht, weiß es besser zu schätzen, nach Art der Leute, die sich kneifen, um sicher zu gehen, dass sie nicht träumen. 

Glückliche Konstellationen wollen untermauert sein. Man kann sich nicht oft genug bedanken bei der Gefährtin, die uns auserwählt hat, bei unsern Freunden, die es geworden sind, bei unseren Kindern, die uns gegeben wurden, und nicht zuletzt bei der Verkäuferin, die unseren Tag mit einem fröhlichen „Guten Tag“ segnet. 

Glück macht dankbar – aber es gilt auch umgekehrt: Dankbarkeit macht glücklich. 

Eine gute Nacht wünsche ich Ihnen und Gottes Segen. 

Albert Memmi, Das kleine Glück, übersetzt von Kirsten Kleine, insel Ffm.1998