Eine junge Frau sitzt an einer Berliner Bushaltestelle, in roter Jacke, mit ihrer Tasche auf den Knien. Von links oben schwebt ein Engel heran, um ihr eine sensationelle Nachricht zu bringen. Dieses Bild hing vor vielen Jahren irgendwo in einer Ausstellung. Es ist die moderne Variante einer „Verkündigungsszene“. Die Mutter Gottes im 21. Jahrhundert. Die katholische Kirche begeht heute das Fest „Verkündigung des Herrn“, genau neun Monate vor Weihnachten. Maria erfährt, dass sie ein Kind bekommen soll, den Sohn Gottes. Sie fragt nach: Ich habe doch noch gar keine Beziehung zu einem Mann? Der Engel erklärt, dass das anders funktioniert, mit dem heiligen Geist, denn es wird Gottes Kind sein und „bei Gott ist nichts unmöglich“. Maria staunt, sie hat keine Angst, sie sagt zu. Wie ruhig Maria dieser „Zumutung“ ihres Gottes begegnet, sie als ihre Berufung begreift. Ihre Zusage ermutigt uns, bereit dafür zu sein, dass Gott auch für uns eine Berufung hat, dass er uns Boten schickt – und sei es an einer Bushaltestelle.
Ihnen für heute eine gute Nacht!