„Ich brauche eine Pause.“ Dieser Gedanke ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Arbeit, die ich eigentlich gerne machte, erschöpfte mich. Das Ehrenamt, zu dem ich mich regelrecht aufraffen musste. All die Abendtermine, an denen ich lieber daheim geblieben wäre.
So konnte es nicht weitergehen.
Kennen Sie das? Diese leise, beharrliche Stimme, die dir zuflüstert, dass es Zeit für Veränderung ist? Es ist ein Ruf, der nicht verstummt – der Gedanke, dass es Zeit ist, Neues zu beginnen oder Altes loszulassen."
Und dann kommt es: „Ja, aber...“. Dieses kleine Wort, das sich heimlich einschleicht, genau in dem Moment, in dem der Ruf lauter wird. „Ja, aber ich kann ja nicht einfach alles hinschmeißen.“ „Ja, aber wer macht es dann?“ „Ja, aber kann ich als Mutter einfach mein eigenes Ding machen?“
Wir alle kennen diese „Ja, aber…“-Gedanken. Sie sind wichtig. Sie prüfen uns. Hinterfragen unsere Ressourcen, unsere Fähigkeiten und unsere Stärke. Schützen uns vor Dummheiten und vor Gefahren. Sie sind wie ein innerer Testlauf.
Aber wenn sie uns in der Sicherheit des Bekannten festhalten, wenn sie zur Entschuldigung werden, dass wir die Dinge nicht angehen, können sie uns auf Dauer schaden. Viele Weisheitstraditionen lehren uns, dass der Mut zur Veränderung der Schlüssel zum Wachstum ist.
Deshalb dürfen wir nicht an dieser Schwelle stehen bleiben. Das „Ja, aber...“ ist kein Punkt hinter einem Satz. Es ist die Einladung, mich mutig zu fragen: „Was wäre, wenn…?“ Es ist die Einladung, das bisher Undenkbare für möglich zu halten.
„Was wäre, wenn ich ein Sabbatjahr beantrage…“, „Was wäre, wenn ich mich für die nächste Wahlperiode im Ehrenamt nicht zur Verfügung stelle?“ Und schauen, was passiert.
Allein diese Möglichkeit zu denken, hat in mir ganz viel Freude und Aufregung ausgelöst. Mich aus dem „Ja, aber…“ geholt. Ich habe mit meiner Familie gesprochen. Mich informiert. Eine Auszeit genommen. Das Beste, was ich tun konnte.
Veränderung beginnt, wenn wir Undenkbares für möglich halten. Und wer weiß – vielleicht wartet genau hinter diesem „Was wäre, wenn…“ das Leben, auf das Sie gewartet haben.