Bild: Pflege drückt Pateintenhand
10.05
2025
06:50
Uhr

7 Armenpfleger

Ein Beitrag von Frank Städler

Heute schaue ich mit Ihnen ein letztes Mal in die Anfänge der Christenbewegung. Wir schauen in eine Zeit, in der es keine staatliche Versorgung von Menschen in Notlagen gab, in der die Gemeinschaft auf Mildtätigkeit angewiesen war. Und trotzdem reichte es oft vorne und hinten nicht. Der eine bekommt Hilfe, weil er sich laut bemerkbar macht und der andere nicht, weil er still aushält.          

Heute sind die Akteure die 12 Apostel. Jene, die vorher die 12 Jünger Jesu waren. Sie haben eine Idee. Aus der Mitte ihrer neuen Gemeinde wollen sie sieben Menschen auswählen, die geeignet waren zu helfen. 

Warum es gerade sieben sein sollten, weiß ich nicht sicher. Mir legt sich der Gedanke an die sieben Werke der Barmherzigkeit nahe, von denen Jesus in einem Gleichnis erzählte. Dort werden wahre „Heldentaten“ des Lebens berichtet. Und da Barmherzigkeit ein Grundzug Gottes ist, ahnen wir, worum es geht. Zu den sieben Werken gehört an erster Stelle das Speisen der Hungrigen. Vielleicht sind deswegen in unserem Land die Tafeln verschiedener Hilfs-Organisationen so populär, weil jeder Mensch versteht, wie es einem anderen geht, der nicht satt wird. Hungrige speisen, ist das erste Werk der Barmherzigkeit, weil Jesus am Anfang seines Gleichnisses sagt: ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. (Mt.25,35) 

Die Zahl sieben ist eine Heilige Zahl. Nach jüdischer Tradition steht die Sieben als Zeichen der Ganzheit oder Vollkommenheit. Sie ist aber auch die Zahl Menschen, die man braucht, um etwas Gutes zu tun. Und das gehört von Anfang an zum Ideal der Christen. Das Geld, das sie gemeinschaftlich erwirtschaften, geben sie nicht nur für sich aus. Das zieht sich durch die Geschichte - bei aller Kritik zum Thema Kirche und Geld: Christen engagieren sich für andere Menschen. Und das erlebe ich auch heute. Christen suchen Kontakt Gott und Kontakt zu den Menschen, die Hilfe brauchen. Das ist von Beginn an im Wesen der Christenheit eingeschrieben. Der Grund ist unser Glaube an einen gnädigen, barmherzigen Gott. An dessen Hand sind stets wir in guten Händen.