Auf einem Stein steht die Inschrift: „Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort“. Im Hintergrund sind unscharfe Menschenmengen und eine blühende Gartenlandschaft zu sehen, die eine nachdenkliche und friedliche Atmosphäre vermittelt.
03.11
2025
06:50
Uhr

Allerseelen

Ein langes Festwochenende aus kirchlicher Sicht liegt hinter uns: Reformationstag am Freitag, Allerheiligen am Samstag und Allerseelen gestern. Hohe Feste, wenn auch mit ernstem Hintergrund: Der Glaube daran, dass die Seelen unserer Toten geborgen sind bei Gott und die gemeinsame Erinnerung an die Verstorbenen ist etwas, was evangelische und katholische Kirche verbindet, wenn auch nicht an ein und demselben Tag. In der protestantischen Kirche wird erst am Ende des Monats November der Verstorbene gedacht: am Ewigkeitssonntag, der ja genau deshalb so heißt im Kirchenjahr und nicht Totensonntag, weil die Hoffnung auf ewiges Leben, auf Geborgensein bei Gott darin aufscheint. Ich mag den November – auch mit der ernsten Note, die er trägt. Ich mag die vielen Lichter, die Menschen jetzt anzünden auf den Gräbern Ihrer Lieben. Es tut gut, zu erinnern – und sich in der Erinnerung zu verbinden. Ich tue es mit diesem Psalm:    

Wenn ein Hauch von dir bleibt

eine Melodie nachklingt

Erinnerung wärmt

wenn Worte trösten

Lachen verbindet

Liebe größer ist

als mein Herz

wenn Trauer mich wegschwemmt

und ich mich tragen lasse

wenn eine Rose im Frost

strahlt wie der Morgenglanz

wenn Brot und Wein zu sprechen beginnen

Tut dies zu meinem Gedächtnis 

dann ist Ewigkeit