Ein langes Festwochenende aus kirchlicher Sicht liegt hinter uns: Reformationstag am Freitag, Allerheiligen am Samstag und Allerseelen gestern. Hohe Feste, wenn auch mit ernstem Hintergrund: Der Glaube daran, dass die Seelen unserer Toten geborgen sind bei Gott und die gemeinsame Erinnerung an die Verstorbenen ist etwas, was evangelische und katholische Kirche verbindet, wenn auch nicht an ein und demselben Tag. In der protestantischen Kirche wird erst am Ende des Monats November der Verstorbene gedacht: am Ewigkeitssonntag, der ja genau deshalb so heißt im Kirchenjahr und nicht Totensonntag, weil die Hoffnung auf ewiges Leben, auf Geborgensein bei Gott darin aufscheint. Ich mag den November – auch mit der ernsten Note, die er trägt. Ich mag die vielen Lichter, die Menschen jetzt anzünden auf den Gräbern Ihrer Lieben. Es tut gut, zu erinnern – und sich in der Erinnerung zu verbinden. Ich tue es mit diesem Psalm:
Wenn ein Hauch von dir bleibt
eine Melodie nachklingt
Erinnerung wärmt
wenn Worte trösten
Lachen verbindet
Liebe größer ist
als mein Herz
wenn Trauer mich wegschwemmt
und ich mich tragen lasse
wenn eine Rose im Frost
strahlt wie der Morgenglanz
wenn Brot und Wein zu sprechen beginnen
Tut dies zu meinem Gedächtnis
dann ist Ewigkeit