In diesem Jahr trägt er wohl das erste Mal Früchte: Der Apfelbaum in unserem Garten. Vor sieben Jahren hat ihn meine Tochter zur Geburt bekommen von ihrem Onkel, genauso wie mein Sohn vor vier Jahren den Walnussbaum gleich daneben.
Wie die Zeit vergeht. Erstaunlich, wie schnell meine Kinder groß werden und die Bäume auch …
Über das Wunder des Baums singt die Band Bukahara:
„Wenn im Frühling Pollen fliegen wie Ideen und Gedanken,
Sich Äste und Efeu ganz neu um alte Mauern ranken,
Kann man nur noch staunen,
Besser man probiert, nichts zu verstehen.
Wenn im Sommer dann die Vögel ihre Nester in ihm bauen,
Mit dem Leben ihrer Kleinen auf den Ast vertrauen,
Wächst der Baum noch immer weiter,
Doch er fragt nicht mehr wohin.
Und er spendet Schatten,
Beschützt mich vor dem Wind,
Und erinnert mich wie wichtig Wurzeln sind.“1
Bäume erzählen vom Wachsen und Verwurzelt sein, vom Standhalten und Sich-Ausstrecken, vom Fruchtbringen. Von Himmel und Erde.
Vielleicht deshalb vergleicht Psalm 1 in der Bibel den Menschen, der mit Gott lebt und sich an seine guten, lebensfördernden Weisungen hält, mit einem Baum: „Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt: Er bringt seine Frucht zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gerät ihm wohl.“
Das hört sich gut an. Wie ein schön und gesund wachsender Baum – das ist wie gelingendes Leben. Aber auch dann, wenn’s nicht so glatt läuft, in stürmischen Zeiten, bliebt der Baum beständig. Er biegt sich, knarzt, wird hin und her gerüttelt, aber nicht ausgerissen, sondern bleibt doch festverwurzelt stehen, und wächst sogar weiter, knorrig und kraftvoll. Das nennt man Resilienz: Die Widerstandskraft, Krisen und schwere Zeiten zu überstehen und sogar daran zu wachsen. Nicht so leicht, aber man kann Resilienz fördern. Mit kleinen Dingen: Zum Beispiel hilft es, eine schwierige Situation zu akzeptieren, hilfreiche Beziehungen zu pflegen, sich kleine Ziele zu setzen, die Hoffnung nicht aufzugeben und Humor zu bewahren.
Diese Kraft wünsche ich mir und ich wünsche sie auch meinen Kindern, wenn sie weiter aufwachsen und sicher auch mal in schwierige Zeiten kommen.
Und natürlich hoffe ich, dass auch die Bäume in unserem Garten wachsen und schöne Früchte tragen…
1 Aus Lied „Baum“, von Bukahara, genius.com/Bukahara-baum-lyrics (abgerufen am 17.05.25)