„Ich wär so gern gut,
ich würd tun, was man tut,
wenn man gut ist und Mut hat,
das Gute zu tun.
Ich wär so gern gut, na gut, gut genug.“
Das kenn ich, diese Sehnsucht: Ein guter Mensch sein und mich gut verhalten. Dann wär’s wohl leichter, ganz allgemein. Und vor allem dann, wenn’s stressig ist. In unserer Gesellschaft heißt „gut sein“ oft, immer funktionieren zu müssen, es sogar perfekt oder allen recht zu machen. Gerade mit diesem Anspruch geht’s oft schief…
Die Sängerin Judith Holofernes, die diese Zeilen schrieb, sagt auch:
„Ich wär so gern gut, ich hätt so gut zu tun.
Mitarbeiter des Monats im Güte-Institut.
Ich wär so gern gut, na gut, gut genug.
Ich hab's nicht im Blut.“
Moment mal. An dieser Stelle widerspreche ich – auch als Christin. Denn in der Bibel wird erzählt, dass Gott bei der Erschaffung der Welt sehr zufrieden mit seinem Werk war. Da heißt es immer wieder: „Und Gott sah, dass es gut war.“ Im Kleinen und im Gesamtüberblick, im Großen und Ganzen: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (Die Bibel, 1. Mose 1,31)
Also hab ich doch das Gute doch im Blut! Einfach weil ich Mensch bin.
Unabhängig davon, wie ich mich verhalte, als Geschöpf Gottes bin ich wertvoll, begabt und geliebt. Einfach gut genug. Wenn ich darauf vertraue, kann ich mich entspannen.
Da kann ich auch gut zu mir selber sein und mir verzeihen, dass ich eben nicht immer funktionieren kann. Auch das ist gut.
Und dann kann ich auch mutig ausprobieren, wie ich mich gut verhalten kann. Da passt die englische Original-Fassung des Liedes: „I want to be kind“ – also freundlich, nett, liebenswürdig und gütig, nachsichtig und wohlwollend. Mit mir selbst und auch mit anderen.