Eine Gruppe von Spielern spielt ein Rollenspiel auf einem karierten Spielbrett. Miniaturfiguren darstellen Charaktere, während verschiedene Würfel und Marker auf dem Tisch verteilt sind. Ein Spieler zeichnet mit einem Stift auf Notizen, während ein anderer Arm zu sehen ist, der einen Würfel hält.
24.10
2025
06:50
Uhr

Dungeons & Dragons

Ein Beitrag von Andreas Erdmann

Spieleabende sind etwas wirklich Schönes! Zusammen sitzen wir stundenlang, quatschen, essen, trinken und spielen. Bei einem Spiel wie „Dungeons & Dragons“, englisch für Verliese und Drachen, schlüpfen wir dafür sogar in unterschiedliche Rollen. Jede Rolle hat einen eigenen Namen, eine Herkunft, Lebensgeschichte und einen individuellen Charakter. Ich selbst bin der „Dungeon-Master“, der Kerkermeister. Als solcher ist es meine Aufgabe, die Abenteuer für die Treffen vorzubereiten und mir die Charaktere derer auszudenken, denen die Heldinnen auf ihren Reisen begegnen. Es ist nicht immer ganz einfach, bei so vielen unterschiedlichen Figuren nicht durcheinander zu kommen und die jeweiligen Eigenschaften stimmig zum Charakter auszuwählen. Das fängt schon bei so etwas Einfachem wie dem Namen an. Der Name allein kann schon Hinweis auf die Herkunft oder religiöse Einstellung sein. Das muss also passen.

Im gleichnamigen Computerspiel zu „Dungeons & Dragons“ kann mein Charakter den Titel „Tormit“ tragen – ein Zeichen der Zugehörigkeit zum Schutzgott Torm. Dieser Titel ist mehr als nur ein Name: Er wird mit Stolz getragen und ist ein sichtbares Bekenntnis für die Treue zu Gott.

Auch in der realen Welt finden sich solche Bekenntnisse zu Gott – zum Beispiel in alten deutschen Namen wie „Gotthold“ oder „Fürchtegott“, die von Ehrfurcht und Vertrauen in Gott zeugen. Und tatsächlich haben auch viele Namen aus anderen Kulturkreisen, insbesondere hebräische Namen, eine bekennende Bedeutung wie zum Beispiel „Daniel“. Das bedeutet „mein Richter ist Gott“. Oder „Elisabeth“. Das bedeutet „Mein Gott ist vollkommen“. Das „El“ verweist dabei direkt auf das hebräische Präfix für Gott. Wenn ich in meiner Umgebung aufmerksam rumhorche, merke ich, wie viel Bekenntnis zu Gott wir tagtäglich um uns haben, allein schon in unseren Namen.

Klar, wenn wir unseren Kindern Namen geben, dann ist genau wie im Spiel. Das muss passen. Und mehr noch: Es ist in den meisten Fällen ein Wunsch, der mit dem Leben des Kindes verbunden wird. Stärke, Schönheit, Größe oder eben eine besondere Verbindung mit Gott. Seit ich eigene Kinder habe, denen ich Namen gab, achte ich viel häufiger auf die Namen der Menschen um mich herum, weil ich daran erinnert werde, dass dazu immer auch Eltern gehören, die diesem Menschen irgendwann einmal aus einem ganz bestimmten Grund diesen Namen gegeben haben. Und ich warte schon auf den Tag, dass mich meine Kinder einmal fragen, warum ich ihnen ausgerechnet diesen Namen gegeben habe.