Endlich Bergfest! Mal Hand aufs Herz: Wer von Ihnen hat sich heute Früh auch schon eher aufs Wochenende gefreut als auf den bevorstehenden Arbeitstag? In meiner Studienzeit habe ich mir gewünscht, nie ein Arbeitsleben zu führen, bei dem ich mich hauptsächlich aufs Wochenende oder den Urlaub freue. Arbeit soll doch Spaß machen! Und dann gibt es ja noch diesen ollen Kalenderspruch: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ Die Naivität einer Anfang 20-Jährigen.
Zum Glück ist der Vorsatz so einigermaßen gelungen. Aber in jeder Biografie gibt es Phasen, da ist so viel im Umbruch, in Unsicherheit und einiges so anstrengend, dass man sich einfach nur noch von Schlaf zu Schlaf schleppt. Irgendwie durchhalten ist das Motto. „Es hilft ja auch nichts“, sagt dazu nüchtern eine Freundin, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, in Vollzeit beschäftigt. Und wie oft habe ich schon von so manchem Kollegen auf die Frage: „Wie gehts?“ Die ziemlich berlinerische Antwort „Muss ja“ gehört. Puh – klingt ja nicht so dolle. Geht das nicht auch anders? Muss das Leben so sein?
In einer schwierigen Phase hab ich das mal eine andere Freundin gefragt. Ihre Antwort: „Ja, das ist das Leben vermutlich. Aber nicht alles ist schwer. Manches ist doch auch ganz leicht!“ Ihre Worte landen überraschend tief bei mir und ermutigen mich seither, mir auch in anstrengenden Zeiten immer mal wieder vor Augen zu führen, was trotz allem Schweren „ganz leicht“ ist.
Den Fokus auf das Gelingende und Leichte zu lenken, dafür kann der Advent eine besonders gute Zeit sein. Christen warten in dieser Zeit ja darauf, dass Gott in die Welt und damit auch mitten in unseren stressigen Alltag kommt. Wäre ja gut, wenn man das dann auch merken würde. Nur wie? Im Gottesdienst gibts immer mal Tipps dafür. In der Bibel heißt es zum Beispiel „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.[…] Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Ich bin dankbar für solche Worte, die mich daran erinnern, dass ich die Herausforderungen des Lebens nicht alleine schaffen muss. Sondern, dass da ein Gott ist, der mir zuflüstert: „Ich bin ja auch noch da und helf’ dir tragen. Nimms leicht!“