Stellen Sie sich vor, jemand sagt zu Ihnen: „Verlass deine Heimat, deine Verwandtschaft und dein Elternhaus und geh in das Land, das ich dir zeigen werde. – Brich alle deine Zelte ab und geh los. Ich sage dir dann unterwegs schon, wo es hingeht.“ Was würden Sie denken? Wie würde es Ihnen damit gehen? Und … würden Sie gehen?
Es gibt ja sehr abenteuerlustige Menschen, denen es Spaß macht, einfach mal aufs Geratewohl loszuziehen und neue Länder zu entdecken. Und manche müssen sogar gehen, haben keine andere Wahl, werden vielleicht verfolgt. Viele nehmen in solchen Situationen nicht viel mehr mit als ihren Reisepass und einen Rucksack mit dem Allernötigsten. Ich vermute allerdings, nur wenige geben die Entscheidung über solch einen Schritt, der das ganze Leben verändert, gern aus der Hand.
Neue Wege zu gehen, ist nicht leicht. Schon gar nicht, wenn man sich durch äußere Umstände dazu gezwungen sieht. Die Menschen in unserer Stadt, in unserem Land, die wegen Krieg, Verfolgung oder anderer existenzieller Not ihre Heimat verlassen mussten, können alle ihre eigene Geschichte davon erzählen. In diesen Tagen, in denen wir das dritte Jahr Krieg auf europäischem Boden beklagen, werden wir ernüchternd daran erinnert, wie angreifbar und unvorhersehbar das Leben sein kann.
Aber die Sätze vom Anfang – „Geh los, lass alles hinter dir, ich zeige dir schon, wohin es geht“ – diese Sätze wurden zu einem Mann gesagt, dem es gut ging. Er lebte im Zentrum einer Hochkultur und war vermutlich recht wohlhabend. Abraham hieß dieser Mann, von dem das erste Buch der Bibel, das Buch Genesis, erzählt. Es heißt dort, dass er von Gott aufgefordert wird, ganz neue Wege zu gehen. Jenseits der Sicherheiten von Kultur und Sippe will Gott eine neue Geschichte mit ihm schreiben. Gott verspricht Abraham: „Ich werde dich segnen und deinen Namen berühmt machen.“
Und Abraham lässt sich darauf ein – übrigens im Alter von bereits 75 Jahren! Und Gott führt ihn und hält sein Versprechen an Abraham ein. Denn Abraham setzt wie viele, die sich überlegen zu gehen, auf Gottvertrauen. Wie wäre es, wenn Gott auch Sie zu einem Weg mit ihm einladen würde? Haben Sie Mut? Dann hören Sie doch mal hin.