01.03
2025
06:50
Uhr

Umbruch im Frühling

Ein Beitrag von Doris Leisering

Guten Morgen am ersten Frühlingstag! Heute ist der sogenannte meteorologische Frühlingsanfang, auch wenn wir auf den kalendarischen noch ein paar Wochen warten müssen.

In einem alten Volkslied heißt es: „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt; er setzt seine Felder und Wiesen in Stand …“ Mit Pferden wird in unserer Landwirtschaft nur noch selten gearbeitet; aber die anderen Tätigkeiten, von denen das Lied erzählt, gehören noch immer dazu: pflügen, eggen, säen. Also erst den Boden vorbereiten, damit das Saatgut die möglichst besten Voraussetzungen hat, um aufzugehen und zu einer kräftigen Ernte heranzuwachsen.

Das Pflügen oder „Umbrechen“ des Bodens ist in unserem Sprachgebrauch auch im übertragenen Sinn ein Bild für Neuanfänge oder grundlegende Veränderungen – „Umbrüche“ eben. Da wird Verkrustetes aufgebrochen, manches Vertrocknete untergepflügt und insgesamt der Boden bereitet für etwas Neues, das heranwachsen soll. Manchmal hilft nichts anderes als ein richtiger Umbruch, ein gründliches „Pflügen“, für einen gelingenden Neuanfang.

Ein Abschnitt im biblischen Buch Jeremia erzählt von einer Situation, in der Menschen sich in eine verfahrene Lage gebracht hatten. Falsche Entscheidungen, die Abwendung von dem, was ihrem Leben gutgetan hätte, und das über lange Zeit, hatten zu großen Schwierigkeiten geführt. Bildlich gesprochen, war der Boden so festgetrampelt, dass da nicht mal mehr Gras wuchs. Sie waren ratlos. 

In diese Situation hinein ermutigt Gott sie zu einem echten Umbruch. Mit einem Bild, das ihnen vertraut war, sagt er: „Pflügt einen neuen Acker ganz um und sät nicht unter die Dornen!“ Also: Lasst das bleiben, was euch in diese verfahrene Lage gebracht hat. Wagt einen Umbruch, ein Durchpflügen eures Lebens. Und verschwendet euren Einsatz für die Zukunft nicht mit fruchtlosen Bemühungen – sät nicht ins Dornengestrüpp.

Grundlegende Veränderungen, sind schwer. Da macht Gott den Menschen damals wie heute keine Illusionen. Aber er verspricht, dass er dabei ist, um zu helfen, und dass sich der Einsatz lohnen wird. 

 

Ich wünsche Ihnen für den Frühling mutiges Pflügen und eine reiche Ernte!