13.03
2025
06:50
Uhr

Weltnierentag

Ein Beitrag von Ulrike Garve

Jeder Mensch hat zwei davon, kann auch mit einer leben, aber ohne ist ziemlich schlecht. Heute ist Weltnierentag. Ein Organ, das man halt so hat und solange es keine Probleme macht, ziemlich in Vergessenheit gerät. Vielleicht hat man noch Omas Ratschlag im Ohr: „Viel trinken, das ist gut für die Nieren!“ und „Kind, zieh dir ein Unterhemd an, du kriegst ganz kalte Nieren“ – Aber sonst? 

Denken Sie oft an ihre Nieren? Ehrlich gesagt, ich nicht, auch wenn ich froh bin, dass ich sie habe. Für den menschlichen Stoffwechsel mega wichtig, aber sonst auf der Liste der attraktivsten, schönsten und wichtigsten Organe garantiert nicht unter den ersten drei. Wenn man eine Bevölkerungsumfrage macht.

Ganz anders sieht es in der Bibel im Alten Testament aus. Da tauchen die Nieren erstaunlich oft auf, wie ich finde.  Und sie sind wichtig.  Im Alten Testament gelten die Nieren als Sitz innerer Gefühlsregungen. Und nicht das Herz, wie bei uns heute. 

Unsere geheimsten Motive finden sich in den Nieren. Nicht im Kopf, nicht in unserem Denken. Und alles schlägt sich auf die Nieren nieder: Kummer und Sorge lassen die Nieren schmerzen, Leid tut weh wie eine von Pfeilen getroffene Niere. 

Also ohne Nieren keine Gefühle, keine Empathie im Alten Testament. 

Und es ist der Sitz des Gewissens und der Urteilskraft. „Auf Herz und Nieren prüfen“ hat seinen Ursprung in dieser biblischen Vorstellung. 

„Ja, du hast meine Nieren geschaffen, mich im Bauch meiner Mutter gebildet. Ich danke dir dafür, dass ich so unglaublich wunderbar geschaffen bin.“ Dankt ein Psalmbeter Gott (Psalm 139, 14).

Mit diesem neuen Wissen über die Niere, sage ich: sie wird heute maßlos unterschätzt. 

Dass sie so wichtig war für das Gewissen, Urteilskraft, Empathie und Gefühle alle in den Nieren verortet wurden. Es ist Zeit für ein Revival der Nieren. Nicht nur heute am Weltnierentag. „Ja, du hast meine Nieren geschaffen (…) ich danke dir, dafür, dass ich so unglaublich wunderbar geschaffen bin.