22.03
2025
21:58
Uhr

Ein Traum vom Leben, das gelingt

Ein Beitrag von Paul Geiß

In vielen Träumen im Wachen oder im Schlafen erwartet man etwas, dass noch nicht da ist. Man sehnt sich danach und manchmal wird das eine oder das andere davon auch Wirklichkeit.

Ein Traumgedicht beschreibt das, es stammt von der Kinderbuchautorin und Dichterin Otti Pfeiffer:

Ich träume davon, 

dass jemand mich gebrauchen könnte,

meine warme Haut, meine Zuneigung, 

meine zudringliche Zärtlichkeit.

Ich träume davon, dass jemand mich annähme,

einfach so, wie ich bin, mit ungereimten Wünschen, 

unfertigem Charakter und alten Ängsten.

Ich träume davon,

dass jemand mich gelten lässt, 

ohne mich zu erziehen, 

mit mir übereinstimmt,

ohne sich anzustrengen.

Ich träume davon,

dass ich mich nicht verteidigen muss,

nicht erklären und kämpfen muss,

dass einer mich liebt.

 

Das wünscht sich die Poetin, es wäre für sie ein Traum. (Wie gesagt, manchmal erlebt man das ein oder andere davon, aber die Sehnsucht nach mehr bleibt). 

Gott, schenke uns etwas von solchen Träumen durch Deinen Segen. 

Zusammen wachsen, hrsg. von W. Wolf /R. Spennhoff, Neukirchen-Vluyn, Stuttgart, 1999, S. 112